#ReadMoreWomen 2019

Die Teilnahme an der Blogparade der Frauenleserin, auf deren Zusammenfassung ich jetzt gespannt warte, hat mich in dem Vorsatz bestärkt, mein Augenmerk noch mehr als in der Vergangenheit auch auf englischsprachige Autorinnen zu legen. Ein wichtiger Fixpunkt ist in diesem Zusammenhang der Women’s Prize for Fiction 2019. Die Longlist, die am 4. März bekanntgegeben wird, liefert sicher einige interessante Anregungen, und vielleicht ist auch wieder ein Titel dabei, der mich so begeistern kann wie Kamila Shamsies  Hausbrand, der Siegertitel von 2018.

Vorläufig stehen erst die Jurymitglieder fest. Den Vorsitz führt Kate Williams, Autorin, Professorin für Geschichte an der University of Reading und TV-Moderatorin. Ihr zur Seite stehen die Journalistin und Kritikerin Arifa Akbar, die Kolumnistin und Autorin Dolly Alderton, die Psychotherapeutin und Aktivistin Leyla Hussein und die im IT-Bereich tätige Unternehmerin und Sachbuchautorin Sarah Wood.

In einem Video erzählen die Jurorinnen von ihrem Lieblingsbuch einer Autorin. Für Kate Williams ist es Emily Brontes Sturmhöhen (Wuthering Heights), ein brillanter, zur Zeit der Veröffentlichung avantgardistischer Roman, der deswegen damals von der Kritik einhellig abgelehnt wurde. Einige Fakten und Gedanken zu diesem Roman aus heutiger Sicht liefert Gülle Beydilli, und eine Besprechung gibt es in arcimboldis world.  Sarah Wood nennt Mary Shelleys Frankenstein, dessen Veröffentlichung ihrer Meinung nach die Geburtsstunde des Science Fiction-Genres darstellt und der „das beste Ende aller Zeiten“ hat. Die Frauenleserin hat diesen Roman erst vor kurzem besprochen. Leyla Husseins Lieblingsroman ist Daring to Drive von Manal Al-Sharif. Dessen Hauptthema sei nicht das Autofahren, sondern die Kontrolle über Frauen; sie wisse, was es für eine Frau  bedeutet, fremdbestimmt zu werden, daher halte sie den Roman für so wichtig. Die deutsche Übersetzung Losfahren hat Masuko13 besprochen. Das wichtigste Buch einer Autorin ist für Arifa Akbar The Bloody Chamber. Mit dieser erstmals 1979 erschienenen Sammlung von Kurzgeschichten sei Angela Carter ihrer Zeit voraus gewesen, weil sie Geschlechterrollen nicht als etwas Angeborenes, sondern als etwas Flexibles betrachtet habe. Dolly Alderton erinnert in einem eigenen Videostatement an einen Titel, der für mich ein Klassiker des ChickLit-Genres ist: Nora EphronHeartburn (Sodbrennen – Quetschkartoffeln gegen Trübsinn) wurde erstmals im Jahr 1983 veröffentlicht und vor wenigen Monaten im englischen Original neu aufgelegt.

Zwei der Jurorinnen haben selbst vor kurzem Titel veröffentlicht, die einen genaueren Blick wert sein könnten: Dolly Alderton, deren Sunday Times-Kolumne sich mit dem Thema Dating beschäftigte, gibt in ihrer Autobiographie Everything I Know about Love ein nicht nur ehrliches, sondern auch unterhaltsames Bild ihres bisherigen Lebens. Die deutsche Übersetzung erscheint im Februar unter dem hoffentlich absichtlich verdrehten Titel Alles, was ich weiß über die Liebe als KiWi-Paperback. Auch der Ratgeber, den IT-Expertin Sarah Wood geschrieben hat, klingt interessant. In Stepping Up: How to Accelerate Your Leadership Potential liefert sie Karrieretips nicht nur für Frauen.

Für alle, die wie ich nicht auf die Longlist warten wollen, ist vielleicht die eine oder andere Anregung dabei. Ich habe meine Favoritinnen schon gefunden und werde sie hoffentlich demnächst vorstellen können.

Das Titelbild mit freundlicher Genehmigung des Women’s Prize for Fiction-Teams zeigt die Jurymitglieder (v.l.n.r.) : Sarah Wood, Arifa Akbar, Leyla Hussein, Dolly Alderton, Sarah Williams

3 Gedanken zu “#ReadMoreWomen 2019

  1. „Losfahren“ habe ich bei Masuko13 völlig übersehen! Gut, dass das Buch hier noch einmal genannt wird und du auf die Rezension verlinkt hast. So hat sich meine Leseliste wieder einmal verlängert… Und ich bin gespannt, was du uns von dem Women´s Prize for Fiction 2019 noch berichten wirst.
    Viele Grüße, Claudia

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