Alexandra Reinwarth ist die erfolgreichste Sachbuchautorin im deutschen Sprachraum. Das erzählt sie in der von ihr selbst gelesenen Hörbuchversion von Glaub nicht alles, was du denkst: Wie du deine Denkfehler entlarvst und endlich die richtigen Entscheidungen triffst. Ihr innerer Clown würde das nicht so formulieren. Der ist für Aussagen wie „Na ja, ich schreibe, aber nur Sachbücher, keine Romane“ zuständig. Die Wortmeldungen und Einflüsterungen dieses inneren Clowns verhindern, dass wir die beste Version von uns selbst sind, er achtet darauf, dass wir nicht genug Selbstvertrauen entwickeln, uns nicht für begabt genug, hübsch genug und liebenswert genug halten. Dafür bestärkt er uns darin, alte Muster beizubehalten, auch wenn diese sich nicht als hilfreich erwiesen haben, für Dinge vor Scham in den Boden versinken zu wollen, die anderen gar nicht aufgefallen sind, mit einer gesünderen Lebensweise doch erst nächsten Montag zu beginnen oder auch mal unsere Vorurteile zu pflegen, uns als einzige gegen Werbestrategien immun zu fühlen und gute Gründe dafür zu finden, dass an Horoskopen und Mondkalendern doch etwas dran ist. Anders formuliert: Der innere Clown, das sind die psychologischen Mechanismen und Fallen, die verhindern, dass wir ein zufriedenes, selbstbestimmtes Leben führen, uns weiterentwickeln, Manipulationen etwas entgegenzusetzen haben, unsere Ziele verfolgen und im Idealfall auch erreichen.
Alexandra Reinwarth ist die erfolgreichste Sachbuchautorin im deutschen Sprachraum. Das erzählt sie in der von ihr selbst gelesenen Hörbuchversion von Glaub nicht alles, was du denkst: Wie du deine Denkfehler entlarvst und endlich die richtigen Entscheidungen triffst. Ihr innerer Clown würde das nicht so formulieren. Der ist für Aussagen wie „Na ja, ich schreibe, aber nur Sachbücher, keine Romane“ zuständig. Die Wortmeldungen und Einflüsterungen dieses inneren Clowns verhindern, dass wir die beste Version von uns selbst sind, er achtet darauf, dass wir nicht genug Selbstvertrauen entwickeln, uns nicht für begabt genug, hübsch genug und liebenswert genug halten. Dafür bestärkt er uns darin, alte Muster beizubehalten, auch wenn diese sich nicht als hilfreich erwiesen haben, für Dinge vor Scham in den Boden versinken zu wollen, die anderen gar nicht aufgefallen sind, mit einer gesünderen Lebensweise doch erst nächsten Montag zu beginnen oder auch mal unsere Vorurteile zu pflegen, uns als einzige gegen Werbestrategien immun zu fühlen und gute Gründe dafür zu finden, dass an Horoskopen und Mondkalendern doch etwas dran ist. Anders formuliert: Der innere Clown, das sind die psychologischen Mechanismen und Fallen, die verhindern, dass wir ein zufriedenes, selbstbestimmtes Leben führen, uns weiterentwickeln, Manipulationen etwas entgegenzusetzen haben, unsere Ziele verfolgen und im Idealfall auch erreichen.
Alexandra Reinwarth ist die erfolgreichste Sachbuchautorin im deutschen Sprachraum. Das erzählt sie in der von ihr selbst gelesenen Hörbuchversion von Glaub nicht alles, was du denkst: Wie du deine Denkfehler entlarvst und endlich die richtigen Entscheidungen triffst. Ihr innerer Clown würde das nicht so formulieren. Der ist für Aussagen wie „Na ja, ich schreibe, aber nur Sachbücher, keine Romane“ zuständig. Die Wortmeldungen und Einflüsterungen dieses inneren Clowns verhindern, dass wir die beste Version von uns selbst sind, er achtet darauf, dass wir nicht genug Selbstvertrauen entwickeln, uns nicht für begabt genug, hübsch genug und liebenswert genug halten. Dafür bestärkt er uns darin, alte Muster beizubehalten, auch wenn diese sich nicht als hilfreich erwiesen haben, für Dinge vor Scham in den Boden versinken zu wollen, die anderen gar nicht aufgefallen sind, mit einer gesünderen Lebensweise doch erst nächsten Montag zu beginnen oder auch mal unsere Vorurteile zu pflegen, uns als einzige gegen Werbestrategien immun zu fühlen und gute Gründe dafür zu finden, dass an Horoskopen und Mondkalendern doch etwas dran ist. Anders formuliert: Der innere Clown, das sind die psychologischen Mechanismen und Fallen, die verhindern, dass wir ein zufriedenes, selbstbestimmtes Leben führen, uns weiterentwickeln, Manipulationen etwas entgegenzusetzen haben, unsere Ziele verfolgen und im Idealfall auch erreichen.
Das Buch, das ich heute vorstellen möchte, passt ausgezeichnet zum 1. Mai 2021. In HomeOffice mit Familie – Wie Sie sich selbst, Arbeit und Familie so organisieren, dass (fast) nichts zu kurz kommt gibt Autorin Felicitas Richter aber Tipps, die für mich auch schon vor 15 Jahren nützlich gewesen wären. Damals, kurz nach der Geburt meines Sohnes, begann ich an einer Fachhochschule zu unterrichten und erledigte die Vor- und Nachbereitung meiner Kurse, die den Großteil der Gesamtarbeitszeit ausmachte, fast ausschließlich zuhause. Während der Junior zunächst im Kindergarten, später in der Schule, mit dem Papa unterwegs oder bei Freunden oder auch in seinem eigenen Zimmer zum Spielen war. Von echter Organisation konnte dabei keine Rede sein, gearbeitet wurde in der Zeit, die nicht von allem anderen aufgefressen worden war, notfalls auch spätabends oder in der U-Bahn auf dem Weg zum Unterricht. Zu einem Burnout habe ich es nicht gebracht, aber in einem Seminar zur WorkLife-Balance wurde mir sehr schnell klar, dass der Weg dahin bereits vorgezeichnet war. Und den Tag, an dem mein Sohn einem meiner Kollegen über mein Handy mitteilte: „Die Mama kann gerade nicht, die ist am Klo“ habe ich nicht als Sternstunde meiner Professionalität in Erinnerung…
Heute ist alles anders. Die Zeiten der Doppelt- und Dreifachbelastung sind für mich weitgehend vorbei, der Junior sammelt als Oberstufenschüler selbst gerade HomeOffice-Erfahrung und hat dabei seine liebe Not mit dem Zeitmanagement, meine Studierenden sitzen mir in Zoom-Konferenzen gegenüber und ich bekomme dank nicht stummgeschalteter Mikrophone so manchen Einblick in ein Familienleben, in dem auch nicht immer alles reibungslos abläuft. Wir alle sind in den letzten 14 Monaten zu Improvisationskünstler*innen geworden und schlagen uns wacker. Aber irgendwann wird es die „neue Normalität“ geben, vor der ich mich übrigens ein bisschen fürchte – ich hätte gerne meine alten Bürger*innenrechte zurück -, und HomeOffice wird gekommen sein, um zu bleiben. Nicht alle werden es sich aussuchen können, aber viele werden versuchen, zumindest die Vorteile zu nützen.
Wie das gehen kann und was man besser bleiben lässt, das versucht Felicitas Richter in ihrem kompakten Ratgeber zu erklären. Die Autorin und vierfache Mutter arbeitet seit vielen Jahren von zuhause aus und organisiert unter anderem Vorträge und Seminare zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie (https://www.felicitas-richter.de). Im Jahr 2020 habe sie selbst viele Familien durch anstrengende Wochen begleitet und gesehen, was es braucht, damit die Arbeit daheim produktiv und das Familienleben lebendig bleibt. Die wichtigsten von ihr genannten Erfolgsfaktoren sind die richtige innere Einstellung, Achtsamkeit, Nein-Sagen, partnerschaftliche Vereinbarkeit, Nothelfer*innen und Zusammenarbeit im Team (S.12).
In kurz umreißenden, klaren Worten beschreibt sie, wie sich der Spagat zwischen beruflichen und privaten Verpflichtungen und Ambitionen schaffen lässt und verweist dabei immer wieder auf ihre eigenen Erfahrungen und die Probleme, die sie selbst schon zu bewältigen hatte. Dabei tauchen neben Schlagwörtern wie Achtsamkeit und Nein-Sagen auch die Begriffe Wertschätzung, DeepWork und Effizienz auf, aber auch das verlockende Powernapping findet Erwähnung und die nicht nur im übertragenen Sinn gute alte Leih-Oma. Es geht jedoch nicht nur um die private Seite dieses Arbeitskonzepts, sondern auch darum, wie die Arbeit selbst und die dafür notwendige Kommunikation asynchron organisiert und eine brauchbare Feedback-Kultur etabliert werden kann und welche Vereinbarungen es mit der Arbeitgeber*innenseite zu treffen gilt.
Meine Meinung: HomeOffice mit Familieist nicht in erster Linie ein Instant-Ratgeber für die Coronakrise. Die Frage, wie man neben allen anderen Herausforderungen auch noch die des Home Schooling bewältigen kann, wird beispielsweise zwar angeschnitten, im Mittelpunkt steht aber der „normale“ Familienalltag ganz ohne Pandemie. Positiv aufgefallen ist mir dabei, dass kein Stufen-Programm und keine Checklisten dazu einladen, hier zusätzlich zu allen ohnehin schon vorhandenen Aufgaben noch etwas abzuarbeiten. Das ist von der Autorin bewusst so angelegt:
„Mit Tipps ist das (…) so eine Sache: sie passen nicht immer, verwirren manchmal und überfordern oft. Bitte wählen Sie deshalb aus den (…) Empfehlungen das, was Sie ausprobieren wollen. Und bitte nicht alles auf einmal. Sortieren Sie aus, was für Sie nicht passt, und finden Sie heraus, was Ihre eigenen Produktivitäts-Booster sind“ (S. 90).
Eine Ausnahme bilden dabei die „10 Dinge, die Sie jetzt mit Ihrem Arbeitgeber klären (und in einer Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag schriftlich festhalten) sollten“ (S. 104), und als Frau der Praxis hat die Autorin für diese ausdrücklichen Empfehlungen sicher gute Gründe.
Für alle, die einigermaßen durch die letzten Monate gekommen sind und nun ein bisschen durchatmen und überlegen können, wie sie sich für das Leben nach Corona neu ausrichten können, liefert dieser Ratgeber sicher die geeignete Unterstützung. Aber für jene, die die letzten Monaten nur unter großen Schwierigkeiten hingekriegt haben und jetzt nach einem Weg suchen, ihr Leben wieder in positivere Bahnen zu lenken, werden die Anregungen nicht ausreichen. Das gilt insbesondere für Alleinerziehende oder Eltern in schwierigen finanziellen Verhältnissen. Auch wenn die Autorin im Vorwort meint: „Bitte fühlen Sie sich in Ihrer jeweiligen Lebenssituation und Familienkonstellation und Ihren besonderen Herausforderungen gemeint. Nehmen Sie mit, was Ihnen hilfreich scheint, und überblättern Sie, was (im Moment) für Sie nicht zutrifft“ (S. 7) dürfte genau das schwierig sein, wenn es gerade gar nicht gut läuft und der Ratgeber, wie die Autorin selbst einräumt, in vielem „von einer idealtypischen Familie“ ausgeht. Aber wenn diese oft übersehenen Opfer der Krise wieder etwas mehr Kapazitäten haben werden, ist auch ihnen der Ratgeber ans Herz zu legen, da bei den zahlreichen Vorschlägen für kleinere und größere Kurskorrekturen wohl für viele etwas dabei ist, was zu einer Verbesserung der Gesamtsituation beitragen kann.
Felicias Richter, HomeOffice mit Familie – Wie Sie sich selbst, Arbeit und Familie so organisieren, dass (fast) nichts zu kurz kommt. Beckkompakt München 2021. Ich danke dem Verlag C.H. Beck für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Wie wunderbar es ist, wegzulassen, was einen nicht froh macht, so fasst Alexandra Reinwarth die Botschaft ihres Ratgebers zusammen, und Dinge, die einen nicht froh machen, gibt es viele: Einladungen, beim Übersiedeln mitzuhelfen, Aufträge für Gratis-Arbeiten, Werbeanrufe von Marketingfirmen, Teammeetings im Büro, gute Ratschläge für werdende Mütter, WhatsApp-Gruppen für Kita-Eltern, und dazu noch liegengebliebene Männersocken und das Ringen um die Bikinifigur. Die Autorin hat für diese Probleme eine einfache Lösung: mit einer eleganten Bewegung der Hüften Platz machen, damit die Angelegenheit einfach an einem vorüberziehen kann. Am A… vorbei eben. Klingt einfach und ist es auch, vorausgesetzt, man macht sich klar, wer und was einem im Leben wichtig ist und auf wen und worauf man gerne verzichten kann und möchte. Am Beginn dieses Lernprozesses steht für die Autorin ein beherztes F… dich! an eine Freundin und im Anschluss daran die Erkenntnis, sie verbringe viel zu viel Zeit mit Leuten, die sie nicht mochte, an Orten, die ihr nicht gefielen, und täte Dinge, die sie nicht wollte. Die logische Konsequenz: Schluss damit! und zwar Schluss damit, ohne dabei zum A…loch zu mutieren. Bei der Umsetzung dieses Vorsatzes lässt sich Alexandra Reinwarth von uns begleiten, und es wird eine sehr humorvolle Reise über verschiedene Stationen, an denen wir alle auch schon mal Halt gemacht haben, vom Kaffeeplausch mit der nervigen Bekannten über den Familiengeburtstag mit der neugierigen Tante bis zum Geburtsvorbereitungskurs mit geführter Meditation.
Meine Meinung: In gewisser Weise ist Am Arsch vorbei geht auch ein Weg das Kontrastprogramm zum letzten auf diesem Blog vorgestellten Titel: während Denk dich schlank den Weg zu Disziplin und Selbstoptimierung weist, habe ich Alexandra Reinwarths Ratgeber zumindest in Teilen als Empfehlung verstanden, alle Fünf gerade sein zu lassen, sich zu entspannen, und die Dinge so zu nehmen wie sie sind, oder sie eben gar nicht zu nehmen. Nicht selten ist nicht nur von einer zweiten Portion Nachtisch, sondern auch von vollen Aschenbechern und durchzechten Nächten die Rede. Eine gesunde Lebensweise sieht anders aus. Andererseits: Wer kann und will schon immer nur ein mustergültiges Leben führen? Und vor allem: Wer will schon immer allen Ansprüchen gerecht werden, die die anderen stellen? Genau das ist das zentrale Anliegen der Autorin: Sie lädt ihr Leser*innen dazu ein, sich alle Verpflichtungen vom Hals zu schaffen, die nicht aus eigenem Antrieb, sondern von außen kommen. In die Situationen aus ihrem eigenen Leben, von denen die eine oder andere möglicherweise ein wenig ausgeschmückt ist, konnte ich mich nicht nur sehr gut hineinversetzen, sie haben mich auch immer wieder zum Lachen gebracht. Und sie haben mich dazu angeregt, das eine oder andere mal meine Hüfte elegant zur Seite zu bewegen, um manche Ansprüche…
Alexandra Reinwarth, Am Arsch vorbei geht auch ein Weg. Als Hörbuch gelesen von der Autorin. mvg-Verlag 2017. 4 h 24 min.
Ich bin 1,62 groß, wiege 57 kg und trage Größe 36. Das war nicht immer so. In der Schule hatte ich nach damaligen Maßstäben mindestens 10 kg zu viel, und nach Abschluss des Studiums, zahlreichen Diäten und Ausflügen in die eine oder andere Essstörung landete ich bei über 70 kg. Dann entdeckte ich ein Buch mit dem vielversprechenden Titel Denken Sie sich schlank, befolgte das darin empfohlene Mentalprogramm und konnte zum ersten Mal in meinem Leben jede noch so figurbetonte Mode mitmachen, ohne mich wie ein rosa Elefant zu fühlen. Zwar gab es nicht zuletzt dank zweier Schwangerschaften und der einen oder anderen Lebenskrise auch danach immer wieder Aufs und Abs in der Kleidergröße, aber das schlanke Selbstbild setzte sich letztendlich jedesmal durch.
Der Titel von Daniela Galitzdörfers Ratgeber machte mich trotzdem – oder gerade deswegen – sofort neugierig. Welche Methoden verwendet die Autorin, die nicht nur als Fitness Coach (www.galitzdoerfer-fitness.de), sondern auch als Business Coach (www.galitzdoerfer-coaching.de) tätig ist? Sind es Meditationen, Mantras, Visualisierungen? Psychologische Erklärungen für falsches Ernährungsverhalten und ungesunde Lebensweisen? An all das erinnere ich mich, auch wenn ich das Buch von damals längst weitergegeben habe. Im Untertitel verspricht Denk dich schlank zu erklären Warum eine perfekte Figur eine Frage der Geisteshaltung ist, und wenig überraschend startet die Autorin im ersten Kapitel Schlank denken, handeln und fühlen mit Themen, die bestimmen, wie wir uns selbst gegenübertreten: Verantwortung, Selbstfürsorge und Kommunikation, Körperwahrnehmung, Lebensfreude und Selbstbewusstsein. Kapitel 2 Zielgewicht erreichen widmet sich der praktischen Umsetzung eines Programms zur Gewichtsreduktion: Ernährung, Sport und Bewegung, Regeneration, dazu auch Überlegungen zur Strukturierung des Tagesablaufs, zu Disziplin und Durchhaltevermögen. In den Kapiteln 3 und 4 geht es wieder vermehrt um die psychologische Seite des Projekts schlank & gesund, konkret um Motivation und die Überwindung von Hindernissen.
Meine Meinung: Zunächst einmal muss man sich die Frage stellen, ob ein Ratgeber, der Gewichtsreduktion zum Ziel hat, auf einem Blog, auf dem Bücher für Frauen vorgestellt werden, überhaupt besprochen werden sollte. Ist das nicht eine Aufforderung, einem Schönheitsideal zu folgen, das sich an unrealistischen Maßstäben orientiert? Sollte es nicht darum gehen, sich in seiner Haut wohl und unabhängig vom Körpergewicht attraktiv zu fühlen? Meine Antwort auf diese Frage ist: „Ja, aber…“ Die aktuelle Gesundheitskrise hat uns gezeigt, dass körperliche Fitness in manchen Fällen überlebenswichtig sein kann. So sexy eine Frau in XXL-Dessous auch sein mag, sie landet mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit in der Covid19-Risikogruppe als die Größe S bis M-Trägerinnen, und das Gleiche gilt auch für die Waschbär-statt-Waschbrett-Bauch-Fraktion unter den Männern.
Man muss sich selbst mögen, um den eigenen Körper in Schuss zu halten und sich so etwas Gutes zu tun. Daniela Galitzdörfer legt die Karten dabei auf den Tisch:
Wenn Sie schlank sein wollen, müssen Sie bereit sein, den Preis eines schlanken Lebensstils zu zahlen. Wenn Sie gesund sein wollen, müssen Sie Ihren Körper mit gesunder Nahrung und gesunden Gewohnheiten unterstützen. Wenn Sie erfolgreich sein wollen, müssen Sie Durchhaltevermögen zeigen. Alles hat zwei Seiten. Denken Sie darüber nach, ob Sie bereit sind, die Anstrengungen in Kauf zu nehmen. Erinnern Sie sich daran: alles hat seinen Preis. (S. 102)
Hier ist deutlich die Unternehmensberaterin zu erkennen, die auch mit unangenehmen Wahrheiten nicht hinter dem Berg hält, und auch sonst kommt das Thema Disziplin in den Ausführungen nicht zu kurz. Galitzdörfer liefert aber auch die Kniffe, die dabei helfen, diese Disziplin aufrecht zu erhalten, und vor allem die Anleitungen zur Überwindung von hinderlichen Glaubenssätzen, Blockaden und Ängsten finde ich sehr hilfreich. Diese lassen sich problemlos auf andere Lebensbereiche übertragen, in denen es bisher vielleicht nicht so ganz geklappt hat. So wird man dann vielleicht nicht nur schlank und fit, sondern kann auch beruflich neu durchstarten oder sein Privatleben mehr nach den eigenen Wünschen gestalten. Dass ein solches Programm gut funktioniert, weiß ich aus eigener Erfahrung.
Daniela Galitzdörfer, Denk dich schlank. Warum eine perfekte Figur eine Frage der Geisteshaltung ist. dielus edition Leipzig 2020, 232 Seiten. Ich danke dem Verlag dielus edition für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Vor kurzem stellte das Autor*innenpaar David Rennert und Tanja Traxler in der Buchhandlung Leo in Wien Lise Meitner – Pionierin des Atomzeitalters vor. Die Veranstaltung war sehr gut besucht, schließlich ist die Biographie der österreichischen Physikerin das Wissenschaftsbuch des Jahres 2019. Ehrengast war Monica Frisch, Lise Meitners Großnichte. Deren Vater, Otto Robert Frisch, war nicht nur der Neffe, sondern auch ein enger Kollege der 1878 in Wien geborenen Wissenschaftlerin. Die jüdische Familie musste vor den Nazis fliehen, daher wurde Monica Frisch auch im Exil geboren und lebt bis heute in Großbritannien. Der Besuch in der Heimat ihrer Eltern ist ihr erster seit 50 Jahren.
Monica Frisch (r.) und Ulla Remmer von der Buchhandlung Leo
Lise Meitners Flucht vor den Nazis nimmt in ihrer Biographie natürlich breiten Raum ein und hatte auch wesentlichen Einfluss auf ihre Karriere, David Rennert und Tanja Traxler gingen in ihrer Präsentation und Lesung aber vor allem auf die Schwierigkeiten ein, die Lise Meitner überwinden musste, um als Frau einen Platz in der Welt der Wissenschaft zu finden. Der Weg war von Anfang an steinig. Die Matura, Voraussetzung für die Zulassung zu einem Hochschulstudium, darf sie als Mädchen nur auf dem Weg der Externistenprüfung ablegen, erst dann kann sie als eine der ersten Frauen 1901 an der Universität Wien ihr Physikstudium an aufnehmen. 1907 geht sie nach Berlin, um ihre akademische Laufbahn fortzusetzen, sich nicht darum kümmernd, dass Frauen in der Wissenschaft dort noch weniger gern gesehen sind als in Wien. Trotzdem kann sie sich durchsetzen und macht gemeinsam mit dem Chemiker Otto Hahn, mit dem sie in Berlin von Anfang an zusammenarbeitet, zahlreiche Entdeckungen, die unser Verständnis der Welt für immer verändert haben. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mündet schließlich in der Entdeckung der Kernspaltung. Die Liste der Persönlichkeiten, mit denen sich Lise Meitner ausgetauscht und mit denen sie im Laufe ihrer Karriere gemeinsam geforscht hat, liest sich wie ein Who-is-Who der Welt der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts: Neben Otto Hahn und Otto Robert Frisch arbeitet sie unter anderem mit Ludwig Boltzmann, Albert Einstein, Max Planck, Niels Bohr, Enrico Fermi und Erwin Schrödinger zusammen. Als Hahn 1945 den Nobelpreis enthält, lebt Lise Meitner in Schweden im Exil und geht vollkommen zu Unrecht leer aus. Einerseits ist sie persönlich enttäuscht darüber, dass Hahn ihren Beitrag in seiner Dankesrede nicht hinreichend würdigt, andererseits übt sie sich ihr ganzes Leben lang in zurückhaltender Bescheidenheit – ein typisches Frauenschicksal nicht nur der damaligen Zeit.
Meine Meinung: Eine Biographie als Wissenschaftsbuch des Jahres? Das erschien mir zunächst etwas überraschend, aber das Autor*innenduo Renner/Traxler hat es zustande gebracht, beides zu vereinen: in vier Teilen (Aufbereitung – Strahlung – Kernspaltung – Spaltprodukte) zeichnen sie den persönlichen Werdegang einer Forscherin nach und beschreiben parallel dazu die wissenschaftlichen Fortschritte, an denen diese beteiligt ist, auf eine Weise, die die Geschichte der Entdeckung der Kernspaltung auch für Laien verständlich macht. Die Kombination Politikwissenschafter/Historiker (David Rennert) und Physikerin/Philosophin (Tanja Traxler) bringt ein Buch zustande, dessen leichte Lesbarkeit nicht auf Kosten des Informationsgehalts geht. Ein besonders erhellendes Kapitel beleuchtet dabei die Frage, wie es passieren konnte, dass eine Frau, die insgesamt 48mal für den Nobelpreis nominiert war, diesen nie bekommen hat.
Auf Interpretationen und Wertungen verzichten die Autor*innen weitgehend, sie lassen Fakten und Aussagen der Wissenschafterin sprechen. Ihre Recherchen beruhen dabei vor allem auf der genauen Auswertung von Lise Meitners persönlicher Korrespondenz. Das lässt hinter der engagierten und erfolgreichen Forscherin auch den Menschen Lise Meitner aufblitzen, eine Frau, die ihren Weg konsequent ging und sich ihre Integrität bewahren konnte, aber nicht ganz frei von Widersprüchen war. Die Frage, inwieweit sie als Spitzenwissenschafterin die Verpflichtung hatte oder gehabt hätte, sich für andere Frauen in ihrem Metier einzusetzen, wird im Buch nur kurz angesprochen, bei der Präsentation vom Publikum aber heiß diskutiert.
Dieser Bericht ist ein Beitrag zu #WomeninScience, einer Serie von bingereader.
David Rennert und Tanja Traxler, Lise Meitner – Pionierin des Atomzeitalters. Residenz Verlag 2018. 220 Seiten. Ich danke dem Residenz Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Fröhlich Fasten, das klingt wie trocken schwimmen oder leise schreien, aber Susanne Fröhlich, die Autorin, die mir schon die positiven Seiten des Klimakteriums näher gebracht hat, weiß, wie das hinzukriegen ist. Nicht um abzunehmen, sondern in der Hoffnung, dadurch ihr Rheuma loszuwerden, hat sie 35 Tage lang aufs Essen verzichtet. Den Verlauf dieser 35 Tage und der Tage danach beschreibt sie in einem Tagebuch vom Fasten ehrlich und ohne Beschönigung, mit allen Auf und Abs, kleinen Siegen und frustrierenden Rückschlägen. Daran anschließend kommen Fastenexperten zu Wort, die die Fragen der Autorin rund ums Fasten beantworten, die medizinischen Hintergründe kurz umreißen und mit so manchem Mythos zum Thema Ernährung und Körpergewicht aufräumen. Dann liefert Susanne Fröhlich einen weiteren persönlichen Erfahrungsbericht: Sie erzählt von ihrem Aufenthalt in einer Fastenklinik und von ihren Begegnungen mit den anderen Gästen dort. Nachdem sie in Lohn der ganzen Qual ihr persönliches Fazit gezogen hat, lässt die Autorin noch Tonia Tünnissen-Hendricks, die Betreiberin des Internetportals www.heilfastenkur.de zu Wort kommen. Diese spricht über Fastentrends, beantwortet wichtige Fragen zu den Themen Verdauung und Sport und gibt Tipps zur Vermeidung von Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen und anderen körperlichen Schwierigkeiten. Zum Abschluss liefert Susanne Fröhlich ein Plädoyer für einen Versuch mit Kleinen Tipps fürs erfolgreiche Fasten.
Meine Meinung: Von Heilfasten hatte ich schon einiges gehört, und auch wenn manche es als Spinnerei oder gefährliches Ausloten der persönlichen Grenzen abtun, war ich dazu immer positiv eingestellt, habe es aber nie selbst ausprobiert. Für mehrere Tage vollkommen aufs Essen verzichten und dabei möglicherweise auch noch einen normalen Alltag mit Job und Familie bewältigen? Das kann ich nicht, dachte ich. Susanne Fröhlich hat mich davon überzeugt, dass es machbar ist. Auch ihre Darstellung der heilenden Wirkung des Fastens bei Erkrankungen wie Rheuma oder Neurodermitis war für mich glaubwürdig. Und wenn man damit wieder gesund werden kann, dann hilft es sicher auch dabei, gesund zu bleiben. Fröhlich Fasten! liefert keine schrittweise Anleitung, es ist ein humorvoller Erfahrungsbericht mit nützlichen Anregungen, der auch dann interessant zu lesen ist, wenn man selbst nicht die Absicht hat, das Fasten auszuprobieren. Vor allem aber war das Buch für mich ein Plädoyer dafür, den Signalen des eigenen Körpers nachzuspüren und zu einem Lebensrhythmus zu finden, in dem zeitweiliger Verzicht etwas Natürliches ist. Morgen geht’s los.
Susanne Fröhlich, FRÖHLICH FASTEN! Macht Verzicht tatsächlich gesünder und glücklicher? Ein Selbstversuch mit allen Antworten! GRÄFE UND UNZER VERLAG 2019, 222 Seiten. Ich danke dem GRÄFE UND UNZER VERLAG herzlich für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!
In 17 Beiträgen zeigen die Autorinnen, wie unterschiedlich Frauen ihre Rolle als Mutter und/oder Tochter wahrnehmen und leben. Die Bandbreite reicht vom symbiotischen Miteinander bis zu größtmöglicher Distanz, und die Präsentation all dieser Varianten erfolgt unter einer klaren Prämisse:
Wir sind keine Therapeutinnen und haben auch keinerlei therapeutischen Ansatz. Wir sind Journalistinnen, die gelernt haben, genau hinzuschauen und gut zuzuhören. (S. 12)
Meine Vorstellung vom Schlaraffenland: eine Messehalle voller Bücher, Autorinnen, die bereitwillig über ihre Werke und deren Entstehungsgeschichte Auskunft geben und vier Tage Zeit, um das alles in Ruhe zu genießen. Meine Realität: fast damit identisch, nur leider keine vier Tage, sondern gerade mal ein halber und ein ganzer Nachmittag für das riesige Angebot. Zum Glück fiel einer dieser Nachmittage auf den Sonntag, und zum Glück war da die Dichte an interessanten Autorinnen besonders groß und das Angebot sehr vielfältig.
Birgit Fenderl und Anneliese Rohrer im Gespräch mit Juliane Nagiller
Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es zur Präsentation von Die Mutter, die ich sein wollte. Die Tochter, die ich bin. Darin beschäftigen sich Anneliese Rohrer und Birgit Fenderl mit der „Mutter aller Beziehungen“ – der Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Anhand von prominenten und weniger prominenten Beispielen machen sich die beiden Journalistinnen, selbst Mütter von Töchtern, auf die Suche nach den Prägungen, Erziehungsmustern und Rollenbildern im Leben von Frauen, die im besten Fall den Müttern gutgeschrieben und im schlechtesten Fall diesen angelastet werden. Ein großes Thema auch zwischen Müttern und Töchtern ist die Frage, wie man Familie und Karriere unter einen Hut bringen kann. Auch die für das Buch ebenfalls interviewte deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen war nicht davor gefeit, sich gegen Kritik aus der eigenen Familie zur Wehr setzen zu müssen. „Das Schlimmste ist dabei das schlechte Gewissen“, zitiert Rohrer die Politikerin. Eine detaillierte Besprechung der Betrachtungen folgt demnächst auf diesem Blog.
Juliane Nagiller im Gespräch mit Angelika Hager
Die nächste Präsentation, die ich mir im Programm angestrichen hatte, bildete so etwas wie einen Kontrastpunkt zur ersten. Nicht Frauen, sondern Männer waren die Gesprächspartner, die Angelika Hager für Kerls! – Eine Safari durch die männliche Psyche interviewt hat. Angeregt durch die #MeToo-Debatte zeigt sie, weshalb Männer wie ticken und wie Frauen mit den dabei entstehenden Geräuschen umgehen. Wer die Polly Adler-Kolumnen der Journalistin kennt, wird nicht verwundert sein, dass sie dem Thema auch humorvolle Seiten abgewinnen kann. Das klingt auch an, wenn Hager erzählt, man habe ihr bei ihrer Recherche von Frauen berichtet, die ihre Männer bei der Paartherapie „reparieren lassen wollen“.
Juliane Nagiller im Gespräch mit Elena Uhlig
Auch beim nächsten Programmpunkt auf meiner Liste kommt der Humor nicht zu kurz. Die Schauspielerin Elena Uhlig berichtet in Qualle vor Malle davon, wie es zugeht, wenn sie mit ihrer Familie Urlaub in einem Familienhotel auf Mallorca macht. Ihre Familie, dazu gehören ihr Ehemann, der Schauspieler Fritz Karl, und die mittlerweile vier gemeinsamen Kinder. Das Buch enthielte zwar die eine oder andere Verdichtung, räumt die Autorin ein, basiere aber auf realen Erlebnissen. Die Angestellten im Reisebüro würden manchmal glauben, sie seien unfreiwillig Teil von Verstehen Sie Spaß? geworden, wenn die Familie Uhlig/Karl auftaucht, um einen Urlaub zu buchen, erzählt sie, und sie müsse sich auch damit auseinandersetzen, dass superschlanke Flugbegleiterinnen ihren Mann anflirten und sie daneben vollkommen ignorieren.
Claudia Stöckel im Gespräch mit Judith Hoffmann
Wieder auf der Hauptbühne tritt eine Autorin auf, die mit literarischer Verdichtung gar nichts am Hut hat, sondern immer bemüht ist, möglichst nahe an die Realität heranzukommen. In Interview mit dem Leben liefert Claudia Stöckel Hintergrundinformationen zu ihren sonntäglichen Interviews im Frühstück bei mir. Wer die Sendung kennt, weiß, dass sie ihren Interviewpartner*innen meist deutlich mehr als nur die PR-tauglichen Statements entlocken kann. Im Buch und im Gespräch mit Judith Hoffmann erzählt sie davon, wie ihr das gelingt, aber auch von jenen Fällen, in denen Interviews daneben gingen oder sogar abgebrochen wurden.
Doris Priesching und Ursula Strauss
Die nächste Autorin war selbst schon Gast bei Claudia Stöckel. Ursula Strauss gehört zu meinen Lieblingsschauspielerinnen, daher war die Präsentation ihres Buches Warum ich nicht mehr fliegen kann und wie ich gegen Zwerge kämpfte für mich so etwas wie ein Pflichttermin. Ihre Co-Autorin Doris Priesching hatte die Idee, Ursula Strauss ausgehend von Familienfotos über ihr Leben erzählen zu lassen. Warum sie nicht mehr fliegen kann und wie sie gegen Zwerge kämpfte erfuhr ich bei der Präsentation der Erinnerungen zwar nicht, dafür aber viel über ihren Umgang mit ihrem Beruf und dem Interesse der Öffentlichkeit und der Medien an ihrer Person. Es sei beim Schreiben manchmal schwierig gewesen, die Grenzen der Familie nicht zu verletzen, aber für sich selbst scheint es Ursula Strauss nicht schwer zu fallen, eine klare Trennlinie zu ziehen: Wenn es darum geht, Dinge über sich zu erzählen, unterscheidet sie zwischen Persönlichem und Privatem. Die Beziehung sei außen vor, das gehört zum Privaten, sie findet jedoch nichts dabei, über Persönliches wie Selbstzweifel und Gefühle zu sprechen. „Schmerz, Freude, Humor, Leid – das ist bei mir genau wie bei allen anderen.“ Manchmal hadert sie damit, dank ihres Bekanntheitsgrades in der Öffentlichkeit sehr rasch wahrgenommen zu werden, sie habe aber das Glück, da langsam hineingewachsen zu sein und von ihrer Familie immer wieder auf den Boden zurückgeholt zu werden. Der Beruf erfordere hohe Präzision und sei auch sonst sehr fordernd. „Du musst kerngesund und absolut schmerzfrei sein“, habe sie zu Beginn ihrer Tätigkeit gehört, und das kann sie bestätigen. „Man braucht starke Nerven.“
Esther Capo im Gespräch mit Dine Petrik
Eher durch Zufall kann ich dann dazu, als Dine Petrik aus Stahlrosen zur Nacht las, einem Titel, den sie als Strophen eines Romans bezeichnet. Darin setzt sie sich mit den harten Erfahrungen als Mädchen auf dem Dorf auseinander. Für die mehrfach ausgezeichnete Autorin ist das Schreiben auch ein Mittel, mehr Klarheit über sich selbst zu erlangen, und aus dem, was sie über ihre Kindheit im Mittelburgenland der Nachkriegszeit erzählt, klingt ein unnachgiebiges Sich-nicht-unterkriegen-lassen heraus, das damals begann und bis heute anhält.
Alex Beer im Gespräch mit Judith Hoffmann
Die letzte Autorin auf meiner Liste war Alex Beer, die ich schon vor einigen Monaten bei der Präsentation ihres Roman Die rote Frau kennengelernt hatte. Sie erzählt über die intensive Recherche für ihre in den frühen Zwanzigerjahren in Wien spielenden Kriminalgeschichten um den Ermittler August Emmerich. Die Ergebnisse dieser Recherche finden auch Eingang in die Handlung. Als Beispiel nennt sie Emmerichs Heroinsucht, die in Teil 1, Der zweite Reiter, ihren Anfang nimmt und die er in Teil 2, Die rote Frau, mit Alkohol bekämpft. Diese Abhängigkeit habe sie ihm verpasst, nachdem sie herausgefunden hatte, dass Heroin zur damaligen Zeit in Tablettenform legal erhältlich war. Auf die Frage, warum sie sich einen solchen Aufwand antue, antwortet Beer: „Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich es nicht gemacht. Aber das hab ich mir eingebrockt, jetzt muss ich es auslöffeln.“ Sie löffelt offenbar fleißig, denn im Mai 2019 erscheint der dritte Band der Serie.
Daniel Wisser und Marie Gamillscheg im Gespräch mit Katja Gasser
Nicht erst am Sonntag, sondern schon am Donnerstag fand ein Interview mit den beiden Preisträger*innen des diesjährigen Österreichischen Buchpreises statt. Ich hatte ja jenseits jeder weiblichen Solidarität Arno Geiger die Daumen gedrückt, von dessen Roman Unter der Drachenwand ich restlos begeistert war, aber die Jury entschied sich für Königin der Berge von Daniel Wisser. Seine Hauptfigur Herr Turin wartet in einem Pflegeheim auf den richtigen Moment und eine günstige Gelegenheit, seinem von Multipler Sklerose bestimmten Leben ein Ende zu setzen. Der Debütpreis ging dann aber an eine Frau: Marie Gamillscheg wurde für Alles was glänzt ausgezeichnet. Darin wirft sie einen sehr genauen Blick auf ein Dorf, das immer noch irgendwie vom Bergbau dominiert wird, obwohl die Förderung längst eingestellt wurde. Auch diesen Titel werde ich demnächst hier besprechen, daher sei vorläufig nicht mehr verraten.
Natürlich hätte es noch Vieles zu entdecken gegeben, aber wie gesagt: ein halber und ein ganzer Nachmittag. Da blieb gerade noch Zeit dafür, einen Blick auf meine besondere Leseleidenschaft zu werfen: Krimis. Den Beitrag dazu findet Ihr auf www.britlitscout.com.
Erinnert ihr Euch an Dame Edna Megastar, die voluminöse Schreckschraube mit lila Haaren und strassbesetzter Brille, die ihre atemberaubende Karriere dem australischen Komiker Barry Humphries verdankt? Ihrem Humor entkam nichts und niemand. Ihre Show flimmerte zu einer Zeit über deutschsprachige Bildschirme, als Crossdresser noch als Transvestiten bezeichnet wurden, Frauen jenseits der 39 ihren Platz nicht vor der Kamera, sondern zuhause auf dem Sofa einzunehmen hatten und auch die Jüngeren in Fernsehkrimis ausschließlich entweder die Leiche oder die Sekretärin spielten. Einer von Dame Ednas Sketches bestand in einem Werbespot, in dem sie das Testimonial für ein neues Parfum gab: Menopause hauchte sie in die Kamera, als würde sie für J’adore werben. Lachen über die Wechseljahre, das war damals so häufig wie eine TV-Kommissarin, und wenn die körperlichen Veränderungen einer Frau allzu sehr zu schaffen machten, holte sie sich aus Großmutters Kräutergarten oder aus der Apotheke mit möglichst wenig Aufsehen entsprechende Mittelchen. Psychische Turbulenzen gab es nicht, das war mangelnde Vernunft oder mangelnde Disziplin.
Heute ist die Welt glücklicherweise eine andere: Weiterlesen »
Heute möchte ich Euch auf einen Beitrag hinweisen, in dem Jana von www.wissenstagebuch.com ein interessantes Sachbuch vorgestellt hat, dessen Thema ich sehr wichtig finde. Ich darf mich bei dieser Gelegenheit für die Erlaubnis zum Re-Bloggen herzlich bedanken!
Literatur-Blog für alle, die keine Angst vor heftigen Mischungen haben. Paul Auster, Margaret Atwood, Haruki Murakami treffen auf Simone de Beauvoir, Batman und Orphan Black. Dosenbier auf Oper und St. Pauli auf Crispr, Philosophie, Science und Sci-Fi.
Deutsche Literatur einer jeden Epoche (bzw. bis Ende Mittelalter jeden Jahrhunderts) wird von mir gelesen, vorgestellt und kommentiert. - Eine Reise durch die deutsche Literatur.